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3F3A: Wieder mehr Transparenz bei NDR Info

fair radio ist eine E-Mail von NDR Info zugespielt worden. Der Sender nennt darin seinen MitarbeiterInnen „Transparenzkriterien für Gesprächsaufzeichnungen“. Es sind Vorgaben zum Umgang mit 3F3A, die fair radio begrüßt.

JedeR RadiomacherIn kennt diese Abkürzung: 3F3A. Drei Fragen, drei Antworten. Die KorrespondentInnen der ARD bereiten sie genauso vor, wie die Audio-ZulieferInnen der privaten Sender. fair radio lehnt diese Form ab, weil 3F3A meist als das verkauft wird, was es nicht ist: ein Gespräch. Kurz zur Erklärung: Die Korris bereiten drei Antworten vor und die ModeratorInnen müssen im Studio nur noch die Fragen vorlesen und können die vorproduzierten Antworten dann einspielen.

NDR Info hat nun in einer internen Mail (die fair radio vorliegt) den RedakteurInnen folgende Kriterien zur Berücksichtigung gegeben: Künftig werden keine 3F3A mehr gesendet, abgesehen von Breaking-News-Fällen. Außerdem heißt es weiter wörtlich: „Kann ein Gespräch nicht live geführt oder vorher aufgezeichnet werden, verzichten wir auf das Gespräch und schneiden einzelne Takes nicht nachträglich zusammen.“ Und aufgezeichnete Gespräche sollen künftig kenntlich gemacht werden. Es sind Vorgaben, die eigentlich selbstverständlich sein und in jedem Sender gelten sollten.

Die Mail von NDR Info an die MitarbeiterInnen

Wir haben beim NDR nachgefragt. Die Pressestelle erklärt uns, dass die Kriterien wegen Corona gelockert waren und der Sender nun zu den alten Regeln zurückkehrt. Wörtlich antwortet die NDR-Pressestelle: „Während der Corona-Krise haben wir diese strikte Linie etwas gelockert. Hintergrund war, dass auch wir große personelle und logistische Herausforderungen bewältigen mussten (veränderte Arbeitsbedingungen für Moderatorinnen und Moderatoren/Reporterinnen und Reporter im Home Office). Mit der erwähnten E-Mail wurde diese Ausnahme wieder beendet.“ Man habe mit den corona-bedingten Lockerungen nicht nur gute Erfahrungen gemacht.

Auf die Frage, wie die anderen NDR-Hörfunkwellen damit umgehen, erklärt die Pressestelle: „Auch bei den anderen Programmen ist Transparenz sehr wichtig. Wenn Interviews und Gespräche vor einer Sendung aufgezeichnet worden sind, werden sie nicht „wie live“ verkauft.“

Wir hoffen, dass es wirklich so ist. Und dass noch viele Sender dem Vorbild von NDR Info folgen.

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