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  • Tutzinger Appell.
  • Für ein glaubwürdiges Radio.
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Was wir tun

Wir über uns

Fairtrade, Fair Phone, Fair Play – Namen die für etwas stehen. Nämlich für Fragen wie „Können wir damit nicht nachhaltiger umgehen?“, „Lasst uns mal darüber reden“ oder: „Ständige Blutgrätschen stören den Spielfluss“ – und genau diese Fragen wollen wir für das Radio stellen. Schließlich ist das Radio genauso Alltagsbegleiter wie das Smartphone, der morgendliche Kaffee und König Fußball.

Wir als begeisterte Radiomacher möchten noch lange was von diesem Medium haben. Wir meinen: Live moderiert, ehrlich und hörernah schmeckt es doch immer noch am besten. Vorkonfektionierte Konservenware ist zwar oft billiger zu bekommen, schmeckt aber nur halb so gut. Wenn der Hörer auch noch Wind bekommt, dass ihm frisches Live-Radio verkauft wird, es aber doch nur Dosenkost ist, stellen wir unsere Glaubwürdigkeit selbst ins Abseits.

Bitte nicht falsch verstehen. Es ist vollkommen legitim, aus Zeit- und/oder Kostengründen Interviews oder ganze Sendungen voraufzuzeichnen – wir sollten nur offen damit umgehen. Was für die einen das Fairtrade-Siegel oder die anderen die Fair Play-Medaille ist, das heißt bei uns: Tutzinger Appell.

Andere über uns

Textauszug Blogmedien:
Anstoß für die Initiative gaben Berichte von Hörfunkjournalisten privater und öffentlich-rechtlicher Radioprogramme während der Tagung in Tutzing. Manipuliert wird längst nicht nur bei Gewinnspielen und PR-Aktionen der Sender. Auch in so genannten journalistischen Beiträgen wird regelmäßig geschummelt: Extern produzierte PR-Beiträge fließen ohne Kennzeichnung in das redaktionelle Programm ein, Reporter melden sich von Orten, die sie selbst gar nicht aufgesucht haben, Originaltöne werden nachträglich zu Interviews aufbereitet. Das sind nur wenige Varianten des Hörerbetrugs, wie sie heute in vielen Radioprogrammen offenbar üblich sind – auch bei öffentlich-rechtlichen Anstalten.
Horst Müller, Professor für Redaktionspraxis, Hochschule Mittweida

Aus der Begründung zur Nominierung für den Goldenen Prometheus 2009:
Vor anderthalb Jahren gegründet haben sich bei fair-radio.net zahlreiche Radiomoderatoren und Journalisten von privaten und öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten zusammengetan, um auf Missstände und den um sich greifenden Hörerbetrug im Radio aufmerksam zu machen.

Dank [der Initiatoren] gibt es nun sogar ethische Leitsätze für ein glaubwürdiges Qualitätsradio, fernab der Hörerabzocke.

Textauszug aus einem Artikel über FAIR RADIO in der Fachzeitschrft des Deutschen Fachjournalisten Verbandes:
Es gibt keine Hörfunk-Instanz vergleichbar dem Presserat und im schnellen Radiogeschäft meist nicht einmal die Zeit, in der eigenen Redaktion über ethische Grenzfälle zu sprechen. Sich im Sinne von FAIR RADIO korrekt zu verhalten, ist vielen Machern nicht möglich. Sie geben offen zu, mehr oder weniger täglich gegen die Leitlinien zu vertoßen(…).
Das Problem dabei: Kaum ein Radiomacher redet öffentlich über die fragwürdigen Praktiken. Kaum einer will und kann Misstände im eigenen Sender anprangern.
(…)
Entscheidend ist: Viele Sender manövrieren sich ohne Not in Situationen, die sie zu Betrügern am Hörer machen.
(…)
Was es braucht, sind Radiomacher, die (…) Mut zur Aufrichtigkeit und Klarheit haben – im Großen und im Kleinen -, die sich auf die Regeln der Glaubwürdigkeit einlassen und sich entschieden wehren gegen Praktiken, die dem Ansehen des Mediums schaden.
(…)
FAIR RADIO hat deshalb den ersten Schritt gemacht: Die Initatoren wollen die Ethik im Hörfunk wieder zu einem Thema machen. Sie wollen ganz praktisch klären, was möglich ist, aber auch aufklären über das, was schief läuft im Hörfunk und nicht zuletzt loben, wo gelungene Fairness praktiziert wird.
Sandra Müller, freie Hörfunkjournalistin, FAIR RADIO-Unterstützerin

Ein Workshop hat sein Ziel erreicht, ja sogar übertroffen. Ziel des Workshops Radio Zukunft 2010 sollte die Auseinandersetzung mit den veränderten Arbeitsbedingungen im Hörfunk sein. Erfahrene Radioprofis haben von ihrem digitalen und multimedialen Medienalltag berichtet, es wurden anschliessend Analysen ausgewertet und konkrete Ziele formuliert.

Der Tutzinger Appell kommt dem Bau eines Hauses gleich: Zunächst entstand das Fundament, danach folgte der Rohbau und nun kann man mit der Innenausstattung beginnen. Dieser Appell sollte nicht nur in Publikationen und Workshops sondern auch in Journalistenschulen und -ausbildungen oder auf Kongressen als fester Baustein dienen.

Gute Journalistinnen und Journalisten von privaten und öffentlich-rechtlichen Medien begreifen, dass die Medien-Zukunft über die Konzentration der Medienbranche und digitalen Multimedia hinausgeht – das was wir Medienmacher liefern, spiegelt auch unsere Gesellschaft wider. Lasst uns fair miteinander umgehen und unser Haus weiterbauen, denn das sind wir der Zukunft unseres Mediums, letztendlich uns selbst schuldig.
Renate Lenhardt, freie Hörfunkjournalistin

Wenn Radio-Insider Praktiken im Hörfunk offen legen, dann bin ich als Medien-Konsument dafür dankbar (und zwar auch in der Deutlichkeit, in der es geschieht). (…) FairRadio [sollte] m.E. im Bezug auf den Hörfunk auch in dieser Deutlichkeit weiter machen.
Bernhard Mittermaier, Radiohörer

UNSERE ARBEIT

Kurz-Kritik zum Beitrag Fair Radio
Im Rahmen des Deutschen Fachjournalisten Kongresses am 09.10.2009 wurde u.a. das Thema FAIR Radio behandelt.

Der Zeitpunkt nach Kaffee und Kuchen um kurz vor 17 Uhr bedeutete an sich schon eine Herausforderung an die Moderatoren, die Zuschauer bei der Stange zu halten. Dies wurde jedoch durch Frau Sandra Müller (freie Hörfunkjournalistin) im Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Fasel (Professor für Medien- und Kommunikationsmanagement) mit Bravour gelöst. Mit Medieneinsatz, einer erfrischenden Vortragsweise und interessanten Denkanstössen haben es beide verstanden, uns in der kurzen Zeit zu fesseln und reichlich Stoff für anschließende Diskussionen zu liefern. In der Tat bewegen sich manche Sender auf einem schmalen Grat zwischen Schein und Wirklichkeit, so dass der Anspruch der Hörer nach einer korrekten, umfassenden und den Realitäten entsprechenden Berichterstattung in manchen Fällen nur ungenügend vertreten wird. Die zahlreichen Beispiele, die beide Gesprächspartner auf eine sehr anschauliche Weise vorgetragen und sich auch im Dialog die Bälle zugespielt haben, war für die Teilnehmer ein Highlight am späten Nachmittag.

Positiv ist hervorzuheben, dass Frau Müller im Nachgang Unterschriftenlisten für die Initiative FAIR Radio verteilt hat und sich auch noch für weitere Nachfragen aus dem Plenum zur Verfügung stellte.

Schade für die Tagungs-Teilnehmer, die nicht die Gelegenheit wahrnehmen konnten, dieses spritzige Mediengespräch live zu erleben!
Gisa Warneck, Mitglied des Deutschen Fachjournalisten-Verbandes am 07.02.2010