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Bei FFH schleicht sich Werbung rein

FFH macht Werbung – für seine Hörer. Ganz wörtlich. Günther, David oder Jan wollen ihr Auto an andere Leute vermieten. FFH schenkt ihnen die Werbespots dafür, damit ihr Angebot auch bekannt wird. Kostenlose Sendezeit und v.a. korrekt anmoderiert als Werbung.

Sollte Fair Radio da nicht jubeln?

Ach wenn‘s so schön wäre! Denn die Werbespots für Günther und Co. sind ja nichts als ein Marketing-Gag. Eigentlich macht FFH hier Schleichwerbung für CarUnity – einem Unternehmen der Adam Opel AG. Auf der Onlineplattform kann man ein privates Auto (ver-)mieten.

Das erzählen die Moderatoren in der FFH-Morningshow auch fleißig und begeistert – BEVOR der deutliche Hinweis auf Werbung zu hören ist.

Das Musikbett dudelt und beide Moderatoren schwärmen jeden Morgen, wie „easy man bei der Carsharing-App von CarUnity“ so ein „cooles Auto“ mieten könne…“für einen guten Preis“. „Eine wirklich coole App“ sei das.

Wir haben uns gefragt, wie das sein kann: Schleichwerbung bei FFH? Dem Sender, dessen Chef Hans Dieter Hillmoth bei Fair Radio selbst schrieb:

„Glaubwürdigkeit ist unser höchstes Gut. … Von der Werbung leben wir „Privaten“. Dennoch ist weder Werbekunden noch Radiomachern gedient, wenn beides – ohne Deklaration – vermischt wird. PR-Beiträge gehören in der Tat in den Werbeblock.“

Wir haben dann auch FFH gefragt, wie das sein kann: Auf unsere Mail bedankt sich die Presseabteilung von FFH für den Hinweis – und gelobt Besserung:

„Ihre Frage zu den (An-)Moderationen: Es gibt keine vertragliche Vereinbarung, ‚CarUnity‘ zu nennen, die Anmoderationen dienen zur Erklärung der Aktion. Allerdings haben Sie uns auf eine Unschärfe aufmerksam gemacht – wir werden in Zukunft noch genauer darauf achten, im Programm nicht werblich ‚rüberzukommen‘.“

Wir freuen uns über so viel Einsicht. Auch wenn wir erst anschubsen mussten.

Und dann wundern wir uns wieder. Denn nachdem FFH noch genauer auf die Anmoderationen achten will, hört sich die Aktion on air … genau so an wie vorher:

Wir finden: Es klingt genauso werblich. Und hören keinen Werbehinweis. Das verstößt eindeutig gegen den Rundfunkstaatsvertrag (§7, Abs. 3).

Immerhin: Auch online wird für die Aktion und die App kräftig geworben. Ohne Hinweis auf Werbung.
ffh_auto_screenshot-ohne Anzeige-Ausschnitt
Die FFH-Pressestelle hat dazu geschrieben:

„Ihren Hinweis, Online und auf Facebook klarer zu kennzeichnen, haben wir direkt aufgenommen.“

Auf der Internetseite von FFH findet sich nun das Wort „Anzeige“ – bei facebook und auf Youtube wird zumindest vor neuen Video-Werbespots ein kurzer Hinweis auf das Sponsoring eingeblendet.

FFH-Artikel-mit-Anzeige

sc-Video-fb-CarUnityBei alten Video bleibt alles gleich. Die Facebook-Posts selbst kommen ohne Werbehinweis aus.

sc-fb-post ohne ANzeige aktuellDie zuständige Landesmedienanstalt in Hessen hat sich auf Anfrage von Fair Radio noch nicht zu dem Fall geäußert.

Schade, Herr Hillmoth, dass Sie sich hier im eigenen Sender selbst widersprechen. Das ist doch jetzt kein Fall mehr von…:

„…‘Shit happens‘ hier und da. Das macht die Ziele aber noch wichtiger… und wir sollten gemeinsam dran arbeiten.“

Oder? Damit zurück nach Bad Vilbel.

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