Die Leipziger Internet-Zeitung über ein ″doppeltes Lottchen″ im Radio
Der Mann muss fliegen können: Starmoderator Rik de Lisle moderiert täglich in Leipzig und Berlin. Zwischen den Sendungen bei R.SA und rs2 liegt grade mal eine Stunde Zeit.
Jetzt hat ein Sprecher einer der beiden Sender in der Leipziger Internet Zeitung zugegeben: Ein Teil der Sendungen ist voraufgezeichnet. Doch wie reizvoll ist es für den Hörer, einem Konservenmoderator zu lauschen? Liegt die Stärke des Hörfunks nicht gerade in der Möglichkeit, den Hörer in Echtzeit zu begleiten? Und wie reagieren wohl die Hörer, die herausfinden (denn offen kommuniziert wird die Konserventechnik ja nicht), dass IHR Rik gar nicht hier und jetzt mit Ihnen spricht? Werden sie sich nicht zurecht hinters Licht geführt fühlen?
FAIR RADIO findet:
Konservenmoderatoren schaden der Glaubwürdigkeit das Radios. Hörer müssen mit Fug und Recht davon ausgehen können, dass ein Moderator, der live klingt auch wirklich live ist.
Das scheint uns um so wichtiger, weil der Hörfunk in seiner ursprünglichen Form immer stärker unter Druck gerät. Stichwort: Podcast, Radio on demand. Was den Hörfunk demgegenüber auszeichnet, ist eben sein Live-Charakter, seine Fähigkeit zur authentischen Begleitung in Echtzeit. Wer dagegen unter falscher Flagge segelt und nur so tut als ob, stellt genau jene Stärke des Radios fahrlässig in Frage. Er sägt am Ast, auf dem er sitzt. Er setzt den Hörfunk erneut dem Vorwurf der Mogelei aus.
Schade.
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