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Es geht auch anders

DAS DING beweist: Interview-Fakes sind verzichtbar

Aufgezeichnete und nachgestellte Pseudo-Live-Interviews – angeblich geht es im modernen Radio nicht ohne: Stimmt nicht. Die Kollegen von DAS DING beweisen das Gegenteil – aufrichtig und eindeutig. Sie moderieren im Hörbeispiel vorher eingeholte Antworten einfach korrekt als Statements an.

Die Vorteile:

– Die vorher befragte Gesprächspartnerin muss nicht das Gefühl haben, (möglicherweise ahnungslos) Teil eines inszenierten Theaterstück geworden zu sein.

– Der Moderator muss nicht verzweifelt einen „Gesprächführenden“ mimen, oder Angst haben, versehentlich mit seinem Fake aufzufliegen.

– Und dem Hörer wird nichts vorgegaukelt.

Ein Sender der auf Dauer mit so offenen Karten spielt, darf hoffen, vom Hörer ernst genommen zu werden. Echte Live-Gespräche gewinnen so möglicherweise den Wert zurück, der ihnen gebührt.

Die Nachteile:

Keine.

Das Beispiel von DAS DING beweist aus unserer Sicht, dass die moderierte Form ebenso erfrischend wirken kann, wie ein gefaktes Interview.

Fazit:

Auch wenn Gesprächspartner und Moderatoren nicht immer im passenden Moment Zeit haben; auch wenn die Gespräche hinter den Kulissen von Dritten geführt werden: Es ist völlig unnötig, später auf Sendung dem Hörer ein Live-Gespräch vorzugaukeln.

Es freut uns übrigens besonders, dass es junge Radiomacher sind, die hier zeigen, wie man es auch machen kann und soll – ein Vorbild möglicherweise auch für alte Hasen? Zumindest aber Anlass, die eigene eingeschliffene Praxis zu hinterfragen.

Vielleicht lassen sich ja weitere Präsentationsformen finden, die die Qualität eines Gesprächs mit der Aufrichtigkeit gegenüber dem Hörer verbinden. Vorschläge und Beispiele erwünscht.

„Wichtig für uns ist Authentizität und Ehrlichkeit“
Kommentar von Sandra Zapke, DAS DING (19.1.09)

FAIR RADIO hat DAS DING-Cheflayout-Planerin Sandra Zapke um ein Statement zu dem Hörbeispiel gebeten.
Die Antwort lässt an Klarheit nichts zu wünschen übrig:

Wichtig für uns ist Authenzität und Ehrlichkeit – das gilt für Moderationen und für den Umgang mit unseren Hörern.

Dazu gehört natürlich auch, dass wir in Interviewsituationen ehrlich sind.

Wenn ein Moderator das Interview zum Beispiel aus Zeitgründen nicht selbst führen konnte, muss dem Hörer nicht vorgegaukelt werden, dass es so war. Zumal es ja genug Möglichkeiten gibt die Moderation so zu strukturieren, dass es trotzdem gut klingt.

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