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Fairer Jahresrückblick 2016

Und wir dachten, sie hören endlich auf: die Live-Fakes, die gezinkten Gewinnspiele und die Spaßtelefonate vor der MA. Weit gefehlt! Die Welt braucht uns offenbar noch eine Weile. Denn auch in diesem Jahr haben wir dutzende Mails geschrieben, stundenlang Programme mitgeschnitten, fast genauso viel Zeit mit Telefonieren verbracht, kritisiert, gemeckert, rumgenörgelt und Verbesserungsvoschläge gemacht. Und ganz nebenbei noch das Design unserer Homepage aufgebrezelt. Work, work, work, work, work!

fair-radio @ work

Niemals aufgeben!

Die Themen, die es nicht auf fair-radio.net geschafft haben, wurden vertwittert und auf Facebook gepostet. In den verschiedensten Medien waren wir natürlich auch wieder vertreten. Dabei haben wir viele Diskussionen angestoßen, Lügen entlarvt, Live-Fakes aufgedeckt und über die großen Fragen zur Zukunft des Radios philosophiert. Ein großer Dank für all die vielen Mitdiskutanten und –onkels.

Wir sind zwar hauptsächlich in diesem Internetz vertreten, aber im realen Leben haben wir auch in diesem Jahr echte Menschen als Unterstützer und ehrenamtliche Mitarbeiter gewonnen. Wir haben Seminare gegeben und auch von Angesicht zu Angesicht für unsere Werte gekämpft.

 

Die Highlights aus dem vergangenen Jahr:

highlights

 

Arno heißt jetzt Elvis: Dreiste Lüge bei Radio NRW

Im März testete radio NRW eine neue Telefoncomedy, deren Idee nicht nur von einem anderen Programm abgekupfert, sondern die komplett geskriptet eingekauft wurde. Eigentlich sollten sich die Radio NRW-Hörer bei „Elvis Eifel“ melden und dadurch Teil dieser Comedy-Reihe werden. Dass sämtliche Telefonate aber bereits eins zu eins bei 104.6 RTL in Berlin gelaufen sind, verschwieg man den Hörern. Konsequenzen? Keine. Aber die Mediananstalt Berlin-Brandeburg findet…

„… es ist sicher auch aus ethisch-moralischer Sicht fragwürdig, wenn Hörern der Eindruck vermittelt wird, gescriptete Telefonate seien real und sie damit über deren Entstehung „getäuscht“ werden.“

Wow, mehr geht wirklich nicht...

Wow, mehr geht wirklich nicht…

 

Live ist live? Nicht beim WDR!

Der WDR sendet seit Juni seine Hörfunknachrichten für die WDR-Programme 2, 3, 4 und 5 mit Zeitversatz oder neudeutsch: mit Time Shift. Die Nachrichten sind also nicht mehr live zu hören, sondern einige Sekunden später. Für die Hörer heißt das: Wer zur Nachrichtenzeit durch die WDR-Kanäle zappt, hört dieselben Sprecher mit demselben Text und denselben Einspielern zu jeweils unterschiedlichen Zeiten. Wir von fair radio jedenfalls halten diese Art der Inszenierung für fragwürdig. Für uns gelten die Ideale des Tutzinger Appells. Und der ganze Krawall wäre doch so einfach zu umgehen?!

Manchmal können wir es selbst nicht glauben.

Manchmal können wir es selbst nicht glauben.

 

Die Sprachartisten vom Bayerischen Rundfunk

Die Frühnachrichten bei Bayern 1. In verschiedenen Nachrichtensendungen berichtet Ende Juli derselbe Reporter – mit derselben aufgezeichneten „Antwort“. Für den Hörer soll alles klingen wie ein Live-Gespräch. Leider sind ausschließlich die Anmoderationen live. Die Redaktion erklärt, die Reporter hätten ihre Antworten einfach „wortgleich wiederholt“. Wir haben mit unseren Mitschnitten das Gegenteil bewiesen – es war eine Aufzeichnung. Kurz nach unserer Veröffentlichung dann doch Einsicht auf Seiten des BR:

„Wir müssen mit dem zuständigen Nachrichtenredakteur darüber ernsthaft reden. Er verstößt mit diesem Vorgehen gegen unsere Grundsätze als öffentlich-rechtlicher Nachrichtensender. Wir werden diese Regeln intern nochmals in Erinnerung rufen.“

Geht doch!

Geht doch!

 

Voll contra oder Voll cool? Lasst uns über VoCo reden!

Wir streiten uns jährlich genau einmal. Dann aber richtig. In diesem Jahr ging es um neue Technik und ob sie eine Gefahr für unser Lieblingsmedium Radio sein kann. Adobe hat im November ein neues Tool vorgestellt, mit dem sich Audiomaterial bearbeiten und verändern lässt. Es heißt VoCo. Das Programm braucht nach Angaben von Adobe 20 Minuten Stimmmaterial. Dann kann VoCo beliebige Texte mit dieser Stimme sprechen. Auch im Radio könnte es künftig zum Einsatz kommen. Aber soll es auch? Wir haben unterschiedliche Meinungen.

dogfight

 

Und noch eine Sache…

Manchmal lohnt sich unsere Arbeit sogar noch Jahre später. Unsere Programmbeschwerde zum Native Advertising bei SPORT1.fm hat offenbar Wirkung gezeigt. Die Kommission für Zulassung und Aufsicht (ZAK) hat die Schleichwerbung beantstandet. Was genau diese Beanstandung bedeutet, ist leider unklar.

 

Und übrigens: fair radio wird nächstes Jahr 10!
Mit Ihrer Unterstützung freuen wir uns auf weitere zehn Jahre!

In diesem Sinne: Auf ein faires, freches und ereignisreiches Jahr 2017!

Ihr fair radio-Team

 

 

Mitarbeit und Spenden sind natürlich auch immer willkommen.
(IBAN: DE96523600590000005932 / BIC: GENODEF1KBW)

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