Das ARD-Magazin ″Report Mainz″ berichtet am 7.7.2008 über fragwürdige PR im Hörfunk.
Erstmals haben Insider darüber gesprochen, wie viele kommerzielle Radiostationen sich zu Handlangern von PR-Interessen machen. – Ein Stück Aufklärung, zu dem FAIR RADIO die entscheidenden Hinweise geliefert hat.
Dabei ist der dokumentierte Fall besonders heikel: Es handelt sich nämlich um gekaufte Beiträge des Bundesgesundheitsministeriums, also um politische Einflussnahme. Man könnte auch sagen Propaganda.“Report Mainz“ hatte ähnliche Fälle bereits vor knapp einem Jahr aufgedeckt. Erst FAIR RADIO lieferte die Details und Hintergründe, die eine „Fortsetzung“ möglich machten – darunter auch den Hinweis auf jene Informanten, die jetzt offen über die fragwürdigen Methoden in diesem Geschäft berichtet haben.
Spätestens jetzt ist klar:Viele kommerzielle Sender sind käuflich. Sie geben vorgefertigte PR-Beiträge als redaktionelle Inhalte aus. Ein Verstoß nicht nur gegen die Grundregeln journalistischer Berichterstattung, sondern gegen den Rundfunkstaatsvertrag (Paragraph 7, Absatz 3) und damit auch ein dringender Fall für die Landesmedienanstalten. FAIR RADIO findet: Es wird endlich Zeit, solche Verstöße zu ahnden.
Links zum Thema:
- ″Report Mainz″ vom 7.7. – die XL-Version im Internet
- ″Report Mainz″ am 27.8.2007 über die zweifelhafte PR des Familienministeriums
- FAIR RADIO über ″PR-Beiträge im Hörfunk″
- Paragraph 7, Absatz 3 des Rundfunkstaatsvertrags
Und so klingen die PR-Beiträge des Gesundheitsministeriums:
Für alle, die selber noch einmal reinhören wollen: Im Anschluss an diesen Text die Beiträge, um die es im Report Mainz-Bericht ging.
Nach unserem Dafürhalten eindeutig Beiträge, die eine journalistische Aufarbeitung vortäuschen – inklusive Umfragen (auch wenn sie für den Profi doch sehr gestellt klingen).
Wer sowas auf Sendung nimmt/genommen hat, hat – auch wenn KEIN Geld dafür geflossen ist – den Hörer hinters Licht geführt.
PS: Der ursprüngliche Link, unter dem Radiosender die Beiträge herunterladen konnten, ist inzwischen leider offline geschaltet.
Wir wurden jedoch mehrfach nach den Beiträgen gefragt und wollen sie nun weiterhin zugänglich machen, um zu verdeutlichen, was daran fragwürdig ist.
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